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Biotop nach Plan: Deponie Lochau wird Laubwald

Auf dem ehemaligen Tagebauloch Lochau soll ein Laubwald entstehen. Wie genau das funktioniert, weiß Therese Fleischmann. Sie hat an der MLU in Halle (Saale) Management Natürlicher Ressourcen studiert und ist seit zwei Jahren als Ingenieurin für Umwelt- und Sicherheitscontrolling mit für die Aufforstung auf der Deponie zuständig.

Bevor 1976 die Deponierung von Haus- und Gewerbemüll in Lochau begann, wurde hier bis 1973 Braunkohle abgebaut. Dann kam die Entscheidung, im zurück gebliebenen Loch Abfall zu deponieren. Geplant war das für 150 Jahre und fand 1993 durch einen bundesweiten Beschluss sein Ende. Mit einer 12-jährigen Übergangsfrist durfte ab Juni 2005 kein Müll mehr unbehandelt abgelagert werden. Nun läuft seit 2008 die Rekultivierung der Fläche.

 „Hier wird ein Laubmischwald entstehen. Eine etwa zehn Hektar große Fläche haben wir bereits aufgeforstet, auf weiteren 100 Hektar soll das noch passieren“, erzählt Therese Fleischmann. „Zuvor muss dort noch Schicht für Schicht Material aufgetragen werden. Derzeit laden Lastwagen Ascheschlacke aus der Müllverbrennung auf der stillgelegten Deponie ab, die anschließend von GPS-gesteuerten Raupen mit intelligenter Schildsteuerung auf der Fläche verteilt wird. Darauf kommt später eine weitere Drainageschicht, die sich vorrangig aus Bauschutt zusammensetzen wird und wasserdurchlässig ist. Darauf kommt Boden und auf dem soll der zukünftige Laubwald. Das wird schön.“

Aus der Redaktion, im Original erschienen auf www.swh.de, Text/Foto/Video (c) Stadtwerke Halle

Halle (Saale) // 15.04.2021