5g-2151_1110

Von Drohne bis Gabelstapler – 5G-LivingLab bei POUST-Halbzeitveranstaltung an der HoMe

Die 5G-POUST Halbzeitveranstaltung am 28.06.2023 an der Hochschule Merseburg (HoMe) bot den geladenen Gästen einen Einblick zum gegenwärtigen Projektfortschritt von der Organisation bis zum Stand der technischen Umsetzung der 5G-Usecases. Die vorgestellten Eindrücke visualisieren das Gesamtvorhaben und zeigen das Potenzial für die Zukunft auf.

Dabei macht der Besuch des 5G-Living Lab die Komplexität der Thematik für alle Beteiligten erlebbar. Kleinste sensible Sensorik an den unterschiedlichen Modelgeräten (5G-Gabelstapler, 5G-Drohne) sendet die benötigten Daten über 5G-Verbindung. Bei der Datenerfassung kommt das eigens entwickelte 5G-Adaptermodul zum Einsatz. Die Modelgeräte bilden unterschiedliche 5G-Usecases ab, welche mit der Firma Scheffler im Starp Park Halle vorab aus dem Betriebsalltag herausgearbeitet wurden.

Über 5G POUST

Das kooperative 5G-Forschungsprojekt „POUST | Präzise Organisieren Und Smarte Telemetrie“ startete am 01.01.2022 mit einer Laufzeit von drei Jahren. Es wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)  mit rund drei Mio. Euro gefördert.

Flexibilität und Digitalisierung sind Kernanforderungen an heutige Produktionssysteme. Die Basis dafür ist der Aufbau anpassbarer und vernetzter Systeme innerhalb eines Unternehmens. Auf der einen Seite stellen Lastspitzen ein Problem in industriellen Prozessen im Stromverbrauch dar, welche zu sehr hohen Kosten führen. Auf der anderen Seite stehen Netzbetreiber vor der Herausforderung der Dynamisierung des Strommarktes im Zuge der Energiewende und ebenfalls vor hohen Kosten, da die Infrastruktur für den erhöhten Strombedarf vorgehalten werden muss. 5G-POUST dient der Evaluation der Effizienzsteigerung durch die Implementierung eines 5G-Camputznetzes in der industriellen Anwendung.

Durch die Optimierung der Produktion mithilfe eines Monitorings, einer sensorgestützten Steuerung und einer Verbindung über 5G sollen die Energiekosten für Unternehmen gesenkt werden. Dies bringt einen Vorteil für Netzbetreiber, da der Energiebedarf ausgeglichener und kalkulierbarer wird.

Der Fokus des 5G-Projekts POUST liegt in der Umsetzung einer energieschonenden Produktion mit abgestimmten Prozessen zur Vermeidung von Lastspitzen. Dies soll durch Lastenverschiebung und Peak Shaving erreicht werden. Dadurch entsteht der Vorteil einer Kostensenkung sowie die Möglichkeit einer Live-Überwachung und Steuerung der Produktionsanlagen.

Die Voraussetzung für die Vernetzung ist der leistungsstarke Mobilfunkstandard 5G. Innerhalb eines jeweiligen 5G-Campusnetzes findet in dem Use Case Sub-Metering, die Echtzeitdatenerfassung mittels Sensorik und die sichere Steuerung von Aktoren statt.

Die Datenverarbeitung und -analyse wird mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in einer Cloud und auf Edge Computing Devices ermöglicht. Daraufhin folgt entweder eine direkte Reaktion im Produktionsprozess oder eine Speicherung eines Stromüberhangs in externen Energiespeichern (z. B. in der Batterie eines Elektroautos). Im Rahmen einer Predictive Maintenance (Prädiktiven Instandhaltung) können zudem Defekte und Wartungsbedarfe festgestellt werden.

Wer steckt dahinter?

Die Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft Halle- Saalkreis mbH (EVG) übernimmt die Konsortialführung und somit die Koordination der Zusammenarbeit. Die technische Ausführung des Projektes führt exceeding solution GmbH  an. Das hochinnovative Unternehmen in den Bereichen Hard- und Softwareentwicklung sowie Entwicklungs- und Prüfdienstleistungen. Die Hochschule Merseburg (HoMe) unterstützt die technische Umsetzung und legt den Fokus auf die wissenschaftliche Begleitung des Projektes sowie der Projektbeteiligten.

Halle (Saale) // 29.06.2023