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Schlüsselrolle in der Pandemiebereitschaft: Wacker eröffnet hochmodernes mRNA-Zentrum in Halle

100 Millionen Euro-Investment auf dem Technologiepark Weinberg Campus

Mit einer beeindruckenden Investition von über 100 Millionen Euro hat Wacker den bestehenden Biotech-Standort in Halle umfassend ausgebaut. Die Produktionskapazitäten wurden dabei mehr als verdreifacht, wobei über 100 hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen wurden. Diese enorme Investition unterstreicht die Attraktivität des Standorts und birgt das Potenzial, die Wirtschaftskraft der Region erheblich zu stärken.

Das mRNA-Kompetenzzentrum verkörpert den neuesten Stand der Technik und ist auf die Herstellung zukunftsweisender Wirkstoffe ausgerichtet. Vier hochmoderne Produktionslinien ermöglichen die großtechnische Herstellung von mRNA-basierten Therapeutika, darunter auch lebensrettende Impfstoffe. Die Anlage zeichnet sich durch strenge Reinraumbedingungen und fortschrittliche Überwachungssysteme aus, die höchste Qualitätsstandards gewährleisten.

Ein Teil der neuen Kapazitäten wird im Rahmen der Pandemiebereitschaft der Bundesregierung vorgehalten. Im Falle einer neuen Pandemie können Wacker und sein Partner CordenPharma innerhalb kürzester Zeit 80 Millionen Impfstoff-Dosen pro Jahr herstellen. Diese Bereitschaft wird durch ein jährliches Entgelt der Regierung abgesichert und läuft zunächst für mindestens fünf Jahre.

Halle zeigt wie es gehen kann

Die Geschwindigkeit, mit der das Projekt umgesetzt wurde, ist bemerkenswert. Innerhalb von nur 24 Monaten entstand der hochmoderne Neubau mit einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern. Mehrfach wurde bei der Einweihungsfeier der Begriff „Deutschlandgeschwindigkeit“ verwendet, den Bundeskanzler Olaf Scholz als Ziel für die Republik angemahnt hatte. In Halle ist dieses Kriterium bereits erfüllt.

v. l.: Guido Seidel, Geschäftsführer der Wacker Biotech GmbH, Susanne Leonhartsberger, Leiterin WACKER BIOSOLUTIONS, Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Sven Schulze, Minister für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt, Christian Hartel, Vorstandschef der Wacker Chemie AG, Melanie Käsmarker, Geschäftsführerin der Wacker Biotech GmbH, Egbert Geier, Bürgermeister der Stadt Halle, Wolfgang Büchele, Vorstandschef von Exyte

Zukunftsaussichten und strategische Bedeutung

Für Wacker ist die Biotechnologie ein strategischer Wachstumsbereich. Bis zum Jahr 2030 soll der Geschäftsbereich Wacker Biosolutions rund eine Milliarde Euro zum Konzernumsatz beitragen. Der Ausbau des Standorts Halle zum mRNA-Kompetenzzentrum unterstützt diese Strategie und stärkt die Position des Unternehmens in der Branche erheblich.

Die Ansiedlung des mRNA-Kompetenzzentrums in Halle hat nicht nur für das Unternehmen selbst eine große Bedeutung, sondern auch für die gesamte Region. Sie schafft hochwertige Arbeitsplätze und zieht qualifizierte Fachkräfte aus dem In- und Ausland an. Laut dem Ostbeauftragten der Bundesregierung, Carsten Schneider, wird sich Halle und das Land Sachsen-Anhalt in den nächsten 10 bis 15 Jahren stark verändern und an Attraktivität gewinnen.

Enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Stadt und Land

Das Projekt zeugt von einer engen und erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Wacker, der Stadt Halle und dem Land Sachsen-Anhalt. Sowohl die Landes- als auch die Kommunalpolitik haben das Vorhaben von Anfang an unterstützt und ihre Fähigkeiten in der Wirtschaftsförderung unter Beweis gestellt. Halles Bürgermeister Egbert Geier betonte, dass die Stadt sehr stolz auf dieses Ergebnis sei.

Weltweite Nachfrage nach mRNA-Produkten

Die Eröffnung des mRNA-Kompetenzzentrums in Halle ist eine Reaktion auf die weltweit steigende Nachfrage nach mRNA-basierten Wirkstoffen und Therapeutika. Laut Melanie Käsmarker, Geschäftsführerin von Wacker Biotech, wird von Halle aus künftig diese globale Nachfrage bedient werden. Erste Verträge mit Kunden sind bereits unterzeichnet worden.

Der Begriff mRNA, der für Messenger-Ribonukleinsäure steht, mag vielen durch die Covid-19-Impfstoffe ein Begriff geworden sein. Tatsächlich forschen Wissenschaftler jedoch schon deutlich länger an dieser Biotechnologie. Die mRNA existiert in jeder Körperzelle und übernimmt eine wichtige Botenfunktion, indem sie genetische Informationen überträgt. Bei den Covid-Impfstoffen dient die mRNA als Bauplan, der von Körperzellen gelesen wird und zur Herstellung bestimmter Virusproteine führt. Diese werden dann vom Immunsystem erkannt und bekämpft.

Hochmoderne Produktionsanlagen und Reinraumtechnik

Das neu errichtete Gebäude des mRNA-Kompetenzzentrums ist mit den modernsten Anlagen und Technologien ausgestattet. Besucher müssen Schutzbekleidung tragen und können die reinsten Bereiche nur durch spezielle Schleusen betreten. Jede mögliche Verunreinigung soll so vermieden werden. Wasser, Luft und die hergestellten Produkte werden permanent überwacht. Das Herzstück bilden vier Produktionslinien, die flexibel auf unterschiedliche Wirkstoffe angepasst werden können. Für Wacker markiert die Eröffnung des mRNA-Kompetenzzentrums in Halle einen bedeutenden Meilenstein, dem weitere folgen sollen.

Bilder: © Wacker Chemie AG

Halle (Saale) // 04.06.2024